Mittwoch, 18.12.2024

O zapft is! Die Bedeutung des weltbekannten Festschreies erklärt

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Der bekannte Ausruf ‚O’zapft is!‘ läutet das Oktoberfest in München ein und ist untrennbar mit der Tradition des Anstichs verbunden. Normalerweise nimmt der Oberbürgermeister von München den ersten Anstich vor, nachdem er zuvor die ersten Böllerschüsse abgefeuert hat, um dann das erste Bierfass zu öffnen. In den letzten Jahren hat Dieter Reiter, der derzeitige Oberbürgermeister, mit diesem feierlichen Moment die Wiesn-Wirte sowie zahlreiche Festbesucher herzlich begrüßt, die sich auf die bayerische Lebensfreude und Geselligkeit freuen. Das Oktoberfest, das auf der Theresienwiese stattfindet, hat sich über die Jahre zu einem der größten Volksfeste weltweit etabliert, an dem nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen aus aller Herren Länder teilnehmen. Der Festschrei ist nicht nur ein Zeichen für den Beginn der Feierlichkeiten, sondern steht auch symbolisch für die Gastfreundschaft und den Gemeinschaftsgeist, die während des gesamten Festes spürbar sind. So vereint ‚O’zapft is!‘ die Menschen in einem historischen Zelt, umgeben von liebevoll gestalteten Festutensilien, während sie gemeinsam ein Bier genießen.

Die Entwicklung des Oktoberfests seit 1810

Das Oktoberfest in München, das 1810 erstmals gefeiert wurde, ist seitdem zu einer wichtigen Tradition gewachsen, die gerade auch durch den Festschrei „O’zapft is“ geprägt ist. Der Beginn dieser Feierlichkeiten kann auf die Hochzeit von Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese zurückgeführt werden, weshalb die berühmte Theresienwiese sowie das Festzelt Schottenhamel nach wie vor zentraler Bestandteil sind. Über die Jahre entwickelte sich das Fest nicht nur zu einem Höhepunkt bayerischer Lebensfreude, sondern auch zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor für München und die Region. Jährlich strömen Millionen Gäste auf die Münchner Wiesn, um bei bayerischem Bier, Trachten und traditioneller Musik zu feiern. Auch in schwierigen Zeiten, wie während Pandemien oder dem Krieg, fand das Oktoberfest Wege, um zu bestehen und sich weiterzuentwickeln. Die Geschichte des Oktoberfests umfasst mittlerweile über 200 Jahre, in denen es sich stets an die gesellschaftlichen Veränderungen angepasst hat. Thomas Wimmer, ein bedeutender Akteur in der Geschichte des Festes, trug dazu bei, dass die Tradition weiterlebt und neue Generationen anzieht.

Bayerische Lebensfreude und Geselligkeit

O’zapft is! Dieses kühne Festgebrüll hallt während des Oktoberfests in München unermüdlich durch die Luft und symbolisiert die bayerische Lebensfreude sowie die unübertroffene Geselligkeit, für die die Wiesn berühmt ist. An einem sonnigen Tag, wenn das Bierfass angestochen wird und die ersten Böllerschüsse die Stimmung anheizen, strömen Menschen aus aller Welt in das große Festzelt, um die Tradition zu feiern, die mit Kronprinz Ludwig begann. Während die Gäste in den liebevoll dekorierten Biergärten zusammenkommen, werden zahlreiche Getränke, von deftigen bayerischen Bieren bis hin zu wohlschmeckenden Limonaden, aufgetragen. Die herzlichen Saufsprüche treiben die Stimmung weiter auf die Spitze und schaffen eine Atmosphäre, die unvergleichlich ist. Hier wird gelacht, gesungen und getanzt, während die Kellner und Kellnerinnen in ihren Trachten geschäftig zwischen den Tischen hindurchflitzen. Diese Kombination aus Tradition, Gemeinschaft und dem feierlichen „O’zapft is“ macht das Oktoberfest nicht nur zu einem Highlight der Münchner Kultur, sondern auch zu einem Wahrzeichen bayerischer Lebensfreude, das die Menschen zusammenbringt.

Ein dunkles Kapitel: Der Bombenanschlag 1960

Im Jahr 1960 hinterließ ein tragischer Bombenanschlag auf dem Oktoberfest einen dunklen Schatten über den Feierlichkeiten in München. Der Anschlag ereignete sich am ersten Wochenende des Festes, als Böllerschüsse den traditionellen Anstich des Bierfasses im Schottenhamel-Festzelt begleiteten. Plötzlich verwandelte sich die fröhliche Stimmung in Angst und Schrecken, als die Explosion eine Vielzahl von Menschen verletzte und sogar Todesopfer forderte. Diese schreckliche Tat überschattete nicht nur das Fest, sondern stellte auch die Tradition des Oktoberfests in Frage, die seit seiner Gründung für Freude und gesellige Zusammensein steht. Trotz dieses dunklen Kapitels blieb die bairische Mundart und der feierliche Ausruf „O’zapft is“ ein Zeichen des Zusammenhalts und der Stärke der Münchner, die sich nicht von solch tragischen Ereignissen unterkriegen ließen. Die Rückkehr zur Normalität nach dem Anschlag verdeutlichte die tiefe Verwurzelung von Traditionen im bayerischen Leben und das ungebrochene Streben nach Fröhlichkeit und Gemeinschaft während der Oktoberfestzeit.

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