Mittwoch, 18.12.2024

Was bedeutet ’31er‘ in der Jugendsprache? Die Bedeutung und Herkunft erklärt

Empfohlen

redaktion
redaktionhttps://hessen-informiert.de
Hessen im Fokus – alle Nachrichten auf einen Blick

Der Begriff ’31er‘ hat seinen Ursprung in der Jugendsprache und bezieht sich auf Personen, die als Snitches oder Verräter wahrgenommen werden. Dabei handelt es sich oft um Spitzel, die Informationen an die Polizei oder andere autorisierte Stellen weitergeben, insbesondere in der Drogenszene. In dieser jugendlichen Terminologie wird ein ’31er‘ häufig als Informant dargestellt, was verräterisches Verhalten impliziert und eine große Missachtung unter Gleichaltrigen nach sich zieht. Der Begriff ist stark mit dem Hip-Hop-Slang verbunden, wo Loyalität und der Ehrenkodex eine zentrale Rolle spielen. Im Kontext des sogenannten Judas-Paragraphen, der sich auf die Anzeige von Straftaten bezieht, gewinnt der Begriff zusätzlich an Bedeutung. Hierbei wird ein ’31er‘ als jemand angesehen, der die eigene Clique verrät, was in der Jugendkultur inakzeptabel ist. Das Phänomen des ’31ers‘ spiegelt die emotionale und soziale Dynamik innerhalb von Gruppen wider, in denen Loyalität oft über alles gestellt wird. Die Verwendung des Begriffs ist ein klares Kennzeichen für die Werte und Normen, die in vielen Teilen der Jugendsprache, insbesondere innerhalb von urbanen Milieus, vorherrschen.

Herkunft des Begriffs im Hip-Hop-Jargon

Der Begriff ’31er‘ hat seinen Ursprung tief in der Hip-Hop-Kultur, wo er als Slang für einen Informanten oder ‚Snitch‘ verwendet wird. Dieser Ausdruck bezieht sich auf die Paragraphen des Betäubungsmittelgesetzes, speziell auf Paragraph 31, der Regelungen für Strafmilderungen festlegt. Wer als ’31er‘ bezeichnet wird, gilt oft als Verräter oder Feigling, da er untreues Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen zeigt, indem er Informationen weitergibt, die zu einer strafrechtlichen Verfolgung führen können.

In der Jugendsprache, besonders unter Millennials und der Generation Z, wird die Verwendung des Begriffs häufig in einem abwertenden Kontext genutzt. Ein ’31er‘ wird oftmals als Petze geschmäht, was die soziale Stigmatisierung des Verrats noch verstärkt. In der Hip-Hop-Jargon ist der Ausdruck nicht nur eine einfache Bezeichnung, sondern spiegelt auch die Werte und Normen wider, die innerhalb dieser Kultur hochgehalten werden, wie Loyalität und Zusammenhalt. Das Etikett ’31er‘ wird oft mit der Angst vor einer mildere Strafe verbunden, was das Verhalten und die Moral in der Szene weiter beeinflusst. In Anbetracht dieser Faktoren ist es leicht nachvollziehbar, warum der Begriff in der heutigen Jugendsprache eine so bedeutende Rolle spielt.

Vergleich mit ähnlichen Begriffen

In der Jugendsprache hört man oft Begriffe wie „Verräter“ oder „Snitch“, die in ähnlichem Kontext verwendet werden wie der Begriff „31er“. Diese Begriffe beziehen sich oft auf Personen, die als Informanten agieren und vertrauliche Informationen über andere preisgeben. Insbesondere in der Drogenszene wird der „31er“ häufig mit dem Paragraf 31 des Betäubungsmittelgesetzes assoziiert, auch bekannt als der „Judas-Paragraph“, der eine Strafmilderung für die Kooperation mit den Behörden ermöglicht. Menschen, die von diesem Paragraphen profitieren und sich selbst im Austausch für Informationen schützen wollen, werden häufig als egoistisch eingestuft. Sie stellen ihr eigenes Wohlergehen über die Loyalität gegenüber ihrer Clique oder ihrem Freundeskreis. Der Begriff „Spitzel“ wird ebenfalls verwendet, um Informanten zu beschreiben, die im Untergrund agieren und manchmal die Grenzen von Vertrauen und Verrat überschreiten. Solche Vergleiche sind wichtig, um die vielschichtigen Bedeutungen und Konnotationen des Begriffs „31er“ innerhalb der Jugendsprache besser zu verstehen.

Aktuelle Nutzung in sozialen Medien

Die Nutzung des Begriffs ’31er‘ hat sich besonders in sozialen Medien wie Instagram, TikTok und Twitter verbreitet. In der Jugendsprache wird ’31er‘ häufig als Beleidigung verwendet, die mit Verachtung verbunden ist und vor allem jüngere Generationen, wie Millennials und die Generation Z, anspricht. Der Begriff beschreibt eine Person, die als Loser oder Versager wahrgenommen wird, oft mit Eigenschaften wie Egoismus oder Untreue assoziiert. Diese vulgären und beleidigenden Ausdrücke sind Teil des Hip-Hop-Jargons, der seit den 2010er Jahren zunehmend in der Sprache der Jugendlichen Einzug gehalten hat. Mediencoaches und Gen-Z-Experten beobachten den Einfluss dieser Social Media-Plattformen auf die Sprache und betonen, dass solche Begriffe nicht nur in der Umgangssprache, sondern auch in der Popkultur verwurzelt sind. Das Goethe-Institut hebt die Bedeutung der deutschen Sprache hervor und diskutiert die zukunft der deutschen Sprache, während Jugendliche den Slang als Teil ihrer Identität nutzen. Auf Plattformen wie TikTok wird ’31er‘ oft mit einem humorvollen ‚lol‘ oder einem lockeren ‚cu‘ verwendet, um die Schwere der beleidigenden Aussagen zu mildern. Diese Entwicklungen zeigen, wie sich Sprache in der digitalen Welt kontinuierlich verändert.

label

Weiterlesen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Aktuelles